Dokumentation
45 Min. ("45 Min." für den NDR)
Deutschland
AUSTRAHLUNG AM 26.06.2017 UM 22:00 UHR IM NDR
Rund 27 Millionen Schweine wachsen in Deutschland jährlich in der intensiven Schweinemast heran. Fast 60 Millionen werden in Deutschland geschlachtet. Hybridschweine" nennt man die Tiere, die in der konventionellen, industriellen Intensivhaltung gemästet und für den Lebensmittelbedarf getötet werden. Die Autorinnen Antonia Coenen und Jana Buchholz wollten wissen, wie das Leben eines solchen Hybridschweins aussieht. Haben Mastschweine noch dieselben Verhaltensweisen wie ihre Artgenossen, die auf dem Bauernhof groß werden? Welche körperlichen und sozialen Folgen hat die Intensivhaltung in der Massenzucht für die Tiere? Stimmt es, dass die Massentierhaltung für Schweine artgerecht ist?
Dazu wollten sie das Wesen der Hybridschweine selbst kennenlernen und starteten für 45Min ein ungewöhnliches Experiment. Sie kauften eine Zuchtsau und drei Mastferkel aus der konventionellen Haltung und brachten sie auf einen autarken Klein-Bauernhof in der Nähe von Hamburg. Dort beobachteten sie sieben Monate lang, wie sich die Tiere im Freien verhielten – naturnah, bei Licht, an der frischen Luft, mit Gras, Erde und Wasser. Sind die natürlichen Schweineinstinkte bei diesen auf Hochleistung gezüchteten Tieren überhaupt noch vorhanden? Können Tiere aus der Massenhaltung „resozialisiert" werden? Wie ein roter Faden zieht sich das Experiment durch den Film, mit immer neuen Überraschungen, kleinen Abenteuern und einem echten Happy-End.
18 Monate wollten haben wir uns das Leben unserer Schweine in der industriellen Haltung angeschaut. Haben uns mit Wissenschaftlern, Politikern, Schweinebauern, Schlachtern und Konsumenten unterhalten. Es entstand ein vielschichtiges Bild vom komplexen „System Schweinezucht“ mit seinen Widersprüchen, seinen gesellschaftlichen und finanziellen Herausforderungen.
Regie: Antonia Coenen und Jana Buchholz
Schnitt: Hagen Hinkelmann
Kamera: Immanuel Hick und Axel Warnstedt
Idee und Beratung: Kerstin Greiner
Dank an Horst Peters und Dr. Jürgen Güntherschulze